Zughilfen – Sinn oder Unsinn?

Kommen wir gleich zu beginn des Artikels auf den Punkt: Zughilfen machen dich schwach. Wenn du konstant mit Zughilfen trainierst und dich in deinen Trainingsgewichten immer weiter steigerst, vergrößerst du damit immer mehr die Dysbalance zwischen deiner Griffkraft/Unterarmkraft und deiner Kraft in Rücken, Arme und Beine.

Es wird leider viel zu früh bei schweren Rückenübungen wie Kurzhantelrudern und Kreuzheben zu Zughilfen gegriffen. Das Resultat ist eine miserable Griffkraft und unterentwicklete Unterarme die bei weitem nicht das Trainingsgewicht bewältigen können mit dem der Rücken in der Regel trainiert wird.

Wie ich im Artikel zu unilateralen Übungen bereits geschrieben habe, ist es enorm wichtig, dass sich die einzelnen Muskelgruppen synchron entwickeln. Übentwickelte einzelne Muskelgruppen fördern immer die Verletzungsanfälligkeit und gehen zulasten der Ganzkörper Ästhetik.

So funktionieren Zughilfen

Es gibt 2 verschiedene Arten von Zughilfen, nämlich Haken und Lifting Straps. Zuhilfen mit Haken sehen so aus:

Zughilfen

Zughilfen aus Textil oder Leder werden auch “Lifting Straps” genannt, und sehen so aus:

Zughilfen 2

Die Haken werden bei Zugübungen einfach in die Hantelstange eingehängt. Da die Haken mit einer Handgelenksbandage verbunden sind müssen müssen die Hände nicht mehr die gesamte Last der Gewichte tragen.

Der Großteil des Gewichts hängt nun direkt über die Haken an den Handgelenken. Nach dem selben Prinzip funktionieren auch die Lifting Straps. Die Bänder werden um die Stange gelegt und anschließend wird die Stange normal umgriffen. Durch das Gewicht ziehen sich die Bänder fest um die Stange und die Hand, welche die Bänder umgreift, verhindert das Abrutschen der Bänder.

So lastet ebenfalls der Großteil des Gewichts auf der Handgelenksschlinge und nicht mehr auf den Händen. Da die Hände das Gewicht nicht mehr halten müssen kann jetzt mehr Gewicht verwendet werden als ohne Zughilfen. Angelegt sieht das Ganze so aus wie hier:

Zughilfen

Zughilfen Sinnvoll einsetzen

Kommen wir nun dazu wann der Einsatz von Zughilfen sinnvoll ist.

1.) Maximaltests: Wann immer du Maximaltests machst um einen neuen persönlichen Rekord (PR) aufzustellen dann macht der Einsatz von Zughilfen durchaus Sinn. Auch im Powerlifting Training ist der Einsatz von Zughilfen durchaus gerechtfertigt. Das betrifft den Hobby Athleten im Fitnessstudio aber nur sehr selten.

2.) Burnout Sätze: Solltest du am Ende des Rückentrainings noch 1-2 Sätze machen wolllen um die Rückenmuskulatur richtig Platt zu machen dann kannst du in diesen Sätzen zu Zughilfen greifen. Damit verhinderst du, dass du durch mangelnde Kraft in den Unterarmen den Satz vorzeitig beenden musst (bevor deine Rückenmuskulatur erledigt ist)

In allen anderen Fällen sind Zughilfen eine Behinderung für deinen Fortschritt und fördern das entstehen von Dysbalyncen im Körper. Dein Körper wird sich niemals anpassen und stärker werden wenn du immer den leichteren Weg nimmst. Klar ist es einfacher 10kg mehr auf die Hantel zu packen und dafür mit Zughilfen zu arbeiten.

Ohne Straps verbessert sich jedoch deine funktionale Kraft nicht und deinen Bänder und Sehnen passen sich der Gewichtsbelastung viel besser an wenn du nicht zu diesem Hilfsmittel greifst. Steigere dich lieber langsam und verzichte auf Zughilfen im Training, ansonsten wirst du in Zukunft immer darauf angewiesen sein.

Magnesia als Alternative zu Zughilfen

MagnesiaMagnesia oder auch einfach Kreide (englisch: chalk) genannt ist eine gute Alternative zu Zughilfen. Durch das Mangesia erhält man einen viel besseren Grip und die Stange rutscht einem nicht mehr aus der Hand.

Der Unterschied ist wirklich groß. Einige Fitnessstudios haben etwas gegen den Einsatz von Magnesia wenn du jedoch vorsichtig bist mit dem Pulver oder flüssiges Magnesia benutzt dann staubt es nicht und es bleiben fast keine Rückstände im Studio.

Sollte sich dein Fitnessstudio trotzdem quer stellen empfehle ich dir ernsthaft einen Wechsel in Erwägung zu ziehen. Wenn derart wenig Verständnis für ambitionierte Sportler vorhanden ist dann bist du in einem anderen Gym besser aufgehoben.

Normales Magnesia:

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Flüssiges Magnesia:

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Fazit zu Zughilfen

Für den normalen Fitnessstudiobesucher machen Zughilfen keinen Sinn und falls doch sollten Sie nur sehr selten eingesetzt werden. 95% des Trainings sollte ohne Zughilfen trainiert werden. Fall du schon lange mit Zughilfen trainierst und davon loskommen willst dann stell dich darauf ein erstmal das Gewicht in den Übungen reduzieren zu müssen.

Auf lange Sicht lohnt es sich aber und wenn du stattdessen mit Magnesia arbeitest wirst du deine alten Gewichte wieder relativ zügig erreichen. Um die Griffkraft zu steigern kann ich das Training mit FatGripz empfehlen. Wie man damit am besten trainiert kannst du hier nachlesen.

Train hard, have fun!

 

 

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Tobias Bantle