Der große Mythos Körpertypen – Ectomorph / Endomorph / Mesomorph

Jeder der denkt er sei Ectomorph, Mesomorph oder Endomorph sollte jetzt mal aufpassen, wir schauen uns die Geschichte der Körpertypen und der Begriffe Ektomorph, Endomorph und Mesomorph einmal genauer an.

Hier zunächst eine typische Grafik die in diesem Zusammenhang immer wieder verwendet wird:

Ektomorph Endomorph Mesomorph Körpertypen Lüge

Ekto Endo Meso Mythos

Der Erfinder dieser Begriffe war William Sheldon, ein Psychologe, der die psychologischen und physiologischen Eigenschaften von Kriminellen studiert hat. Das Buch indem er seine Ergebnisse veröffentlich hat, hieß “Atlas of Men” und wurde 1954, auf Basis seiner Untersuchungen in den 40er Jahren, veröffentlicht. Genforschung und Kenntnisse über biochemische Prozesse im Körper waren zu dieser Zeit nur minimal vorhanden. Die Tatsache dass wir mit unseren Essgewohnheiten und Training die Stoffwechselgeschindigkeit beeinflussen können wusste damals noch niemand. Umso schlimmer, dass diese veraltete Einteilung immer noch für viele als Ausrede für mangelnde Erfolge herhalten muss.

William Sheldon wollte eine Alternative zum BMI entwickeln und untersuchte 46.000 Männer in den USA. Es waren alle möglichen Ethnien und Gesellschaftsschichten vertreten. Anzumerken ist das keiner dieser Männer trainiert hat. Sheldon schaute sich die Männer an und identifizierte, auf Basis SEINER EMPFINDUNGEN(!), 88 Körpereigenschaften und ordnete diese 3 Kategorien zu (Ectomorph, Mesomorph und Endomorph). All dies basierte auf keinerlei Wissenschaftlicher Grundlage sondern nur auf Grund der Eindrücke eines einzelnen Psychologen. Man konnte von 0 bis 7 eingestuft werden: 0 bedeutete man hatte keine Eigenschaft dieses Types (z.B. Endomorph), 7 bedeutete man war 100% Ectomorph (bzw. Mesomoprh oder Endomorph).

Jetzt kommt der wichtige Teil seiner Studie:

3 von 10.000 waren reine Mesomorphs
2 von 10.000 waren reine Ectomorphs
1 von 10.000 waren reine Endopmorphs

Die am häufigsten vorkommende Attributeverteilung war 4-4-3, 3-4-4 und 3-5-3 mit 600, 570 und 560 in 10.000 Menschen, also völlig durchschnittlich. Die Wahrscheinlichkeit eine 6 oder 7 in einem Somatotypen zu sein ist minimal.

Ok was sagt uns das ganze Jetzt? Die Einteilung in Ecto-/Meso-/Endomorph ist Schwachsinn und hat im Fitnessbereich keine Daseinsberechtigung. Mit dem Moment, an dem du an diese Einteilung glaubst limitierst du dein Potential und suchst fadenscheinige Ausreden für mangelnde Erfolge.

Unter der Annahme, dass es diese Körpertypen tatsächlich gibt wärst du dennoch kein Ecto-, Meso-, Endomorph ausser du bist der Eine unter 10.000. Zudem war keiner der Probanden trainiert und es wurde auch die tägliche Kalorienaufnahme nicht mit Berücksichtigt, was die Anwendbarkeit der Studie noch fragwürdiger macht.

Fazit: Diese Einteilung der Körpertypen kann nicht dazu verwendet werden Rückschlüsse auf Training und Ernährung zu ziehen und war auch nie dafür gedacht. Wenn du Fett bist dann weil du zu viel Sahnetorte isst und wenn du dürr bist, dann weil du zu wenig isst. Jeder der stärker, muskulöser und definierter als du bist hat weniger Zeit damit verbracht im Internet herum zu heulen und mehr Zeit damit verbracht sich im Gym den Arsch aufzureißen. In diesem Sinne….ab ans Eisen!

Ectomorph, Somatype, Endomorph, Mesomorph, Körpertyp, Körpertypen

Tobias Bantle